Gramschatzer Bürger spendeten 12.000 Euro für ihre Wehr
Das soll erst mal eine Wehr nachmachen: In einem Jahr gelang es der Freiwilligen Feuerwehr Gramschatz ein neues Feuerwehrhaus zu bauen, gleichzeitig ein Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser und einen Mannschaftstransportwagen anzuschaffen. Dieser finanzielle Kraftakt wurde möglich, weil die Einwohner von Gramschatz und der Feuerwehrverein - neben dem enormen Arbeitseinsatz - über 12.000 Euro Spenden- und Vereinsgelder für ihre Wehr aufbrachten. Diese Leistung würdigten Feuerwehrvorstand Roland Kömm, erster Kommandant Dirk Wiesner, KBI Michael Reitzenstein und Bürgermeister Burkard Losert bei der Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr.
Herausragender Teamgeist
Der Feuerwehr-Schulungsraum war bis auf den letzten Platz besetzt. Kein Wunder, denn knapp jeder vierte Bewohner (124 Personen) der 536 Einwohner zählenden Gemeinde, ist Mitglied bei der Feuerwehr. Kommandant Dirk Wiesner lobte den guten Teamgeist in der Wehr und gab einen Rückblick auf die Planungsstationen, die bis zur Einweihung des Feuerwehrhauses im Juli 2014, gemeistert wurden. 51 Helfer unterstützten das Bauvorhaben und stellten 2.300 Stunden Eigenleistung zur Verfügung. Für Küchen- und Büroausstattung, Beamer, Lautsprecher, Industriestaubsauger investierte die Gramschatzer Wehr rund 12.000 Euro, was dem Spendenaufkommen entspricht.
Durch eine Sammelbestellung mit der Stadt Bad Kissingen, in die sich die Gramschatzer Feuerwehr einklinkte, konnten günstige Konditionen für das TSF-W ausgehandelt werden. Finanziert wurde das TSF-W vom Markt Rimpar mit Zuschuss des Freisstaates Bayern; für die Beschriftung des Fahrzeuges musste die Wehr selbst aufkommen.
Pflichtaufgaben einer Gemeinde
Die Ergänzung und Ersatzbeschaffung von Schutzkleidung, Wartung und Reparatur von TSF und sonstigen Geräten, Verbrauchsmaterial und Kleinanschaffungen wurde vom Markt Rimpar übernommen.
Hausbesitzer danken für behutsames Vorgehen beim Brandeinsatz
Im Jahr 2014 musste die Gramschatzer Feuerwehr zu 19 Einsätzen ausrücken, was mit einer Stundenzahl von 208 gleichzusetzen ist. Neben zwei Brandeinsätzen leisteten die Feuerwehrleute Hilfe bei drei Verkehrsunfällen und vier Ölspurabsicherungen. Dreimal entfernten die Feuerwehrleute Bäume, die auf die Fahrbahn gestürzt waren. Zahlreiche Veranstaltungen wie Martinszug, Maibaumaufstellung, Eröffnung Kulturweg, Friedhofsgang an Allerheiligen und Kreuzweg wurden durch die Wehr abgesichert. Sieben der Einsätze waren planbar. Zu neun Hilfeleistungen wurden die Feuerwehrleute mittels Sirene gerufen. Drei Alarmierungen fanden in Absprache statt.
Rückblick mit Power-Point
Kommandant Dirk Wiesner, der den Jahresrückblick mit einer hervorragenden Beamerpräsentation gestaltet hatte, dankte den Kameraden, die bereit waren Lehrgänge und Schulungen zu besuchen. Das Fortbildungsangebot reichte vom Atemschutzlehrgang über die Einführung ELDIS, das Aufbrechen von Türen, Hilfeleistung bei THL/PKW-Unfällen, Sonderrechte und CO Gefahren. Eine überörtliche Wehrübung fand am alten Postgebäude in Rimpar statt.
Extra Führerschein für TSF-W
Trotz Feuerwehrhaus-Neubau konnten sieben Monatsübungen abgehalten werden. Zehn Übungsveranstaltungen und ein Schulungsabend widmeten sich dem Umgang mit dem neuen Tragkraftspritzenfahrzeug-Wasser. Während die „älteren Generationen" das 7,5 Tonnen schwere Fahrzeug mit ihrem „alten Führerschein" fahren dürfen, starteten sechs Feuerwehrleute die Ausbildung für den Feuerwehr-Führerschein, der mit einer Prüfung bestanden werden muss.
Dirk Wiesner gab die Termine und Fortbildungsveranstaltungen für 2015 bekannt und lud zu den Schulungsabenden und Monatsübungen ein, die jeden dritten Mittwoch im Monat stattfinden. Am ersten Mittwoch des Monats treffen sich Vorstandschaft und Führungsteam.
42 aktive Feuerwehrmänner gehören der FFW Gramschatz an.
Für die 13 Jugendliche, die Feuerwehr-Anwärter sind, gaben die beiden Jugendwarte Karl Frötsch und Fabian Böhm einen Aktivitäten-Rückblick. Die Jugendliche waren aktiv beim Christbaumverkauf und –sammlung, bei der Aktion „Putz-Munter", beim Jugendwettbewerb mit Wissenstest und beim Zeltlager des Landkreises in Neubrunn.
Einstimmig wurden Vorstandschaft und Kassiererin Martina Schellenberger entlastet. Geprüft worden war die Kasse von Ehrenvorstand Albert Wiesner und Alfred Stark.
KBI Michael Reitzenstein bat die Feuerwehrkameraden, sich auch weiterhin mit viel Engagement an den Fortbildungsveranstaltungen zu beteiligen. Die Umstellung auf Digitalfunk wird Schulungen notwendig machen. Eine längere Diskussion über den Fortbestand des Fischerfestes folgte am Ende der Jahreshauptversammlung.
Quelle: Elisabeth Eichinger-Fuchs (Werntal-Zeitung)