Es herrscht Hochbetrieb an Stränden, Binnenseen und in Bädern. Die ehrenamtlichen Rettungsschwimmer der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) wachen an der Nord- und Ostseeküste und an zahlreichen Stationen an den Seen und Flüssen im Binnenland über die Sicherheit der Badegäste. Mit dem Sonnenschein melden die Wachleiter an den Stationen von Borkum bis Usedom zahlreiche Lebensrettungen und viele Erste-Hilfe-Einsätze an die Zentrale in Bad Nenndorf.
"Das heiße Wetter macht viele Menschen leichtsinnig. Sie ignorieren die einfachsten Bade- und Sicherheitsregeln. Übermut und Selbstüberschätzung sind die häufigsten Unfallursachen im und am Wasser, ältere Menschen eingeschlossen", beschreibt DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann die aktuelle Lage an den Badestellen.
Diese Sicherheitstipps im und am Wasser sollten Sie unbedingt beachten:
Unbewachte Badestellen bergen hohe Risiken. "Die Gefahr, dort zu ertrinken ist um ein Vielfaches höher, als an von Rettungsschwimmern bewachten Badestellen", warnt der DLRG-Generalsekretär. Die Statistik der DLRG belegt diesen Sachverhalt: Allein im vergangenen Jahr ertranken in Deutschland 410 Menschen. Nach Angaben der DLRG sind 80% aller tödlichen Badeunfälle vermeidbar. Leichtsinn, Übermut, schlechte Schwimmfähigkeit, Selbstüberschätzung und Unkenntnis über mögliche Gefahren sowie Alkohol sind die häufigsten Ursachen. Bei kleinen Kindern kommt die mangelhafte Wahrnehmung der Aufsichtspflicht durch die Erziehungspersonen hinzu. Damit die freie Zeit kein böses Ende nimmt, sollten Schwimmer und Badeurlauber folgende elementare Hinweise beachten:
Nur an bewachten Badestellen und nur zu den offiziell bekannt gegebenen Zeiten schwimmen gehen, heißt die wichtigste Regel der Lebensretter. Jeder Schwimmer sollte sich vor dem Bad in einem unbekannten Gewässer bei Ortskundigen über mögliche Gefahren wie Strömungen, Wassertiefe, Brücken und Schiffsverkehr informieren. Vorsicht auch bei fließenden Gewässern: In Flüssen gibt es starke, oft unerwartete Strömungen und überraschende Untiefen. Schwimmen Sie daher in Flüssen nur, wenn Sie fit sind und über eine gute Kondition verfügen. Überschätzen Sie nicht Ihre eigene Leistungsfähigkeit. Gehen Sie stets vorsichtig ins Wasser. Ein eleganter Sprung führt leicht zu schmerzhaften Verletzungen oder sogar Schlimmerem. Benutzen Sie nur frei zugängliche und gut einsehbare Stellen. Meiden Sie steinige und bewachsene Uferzonen, geschützte Gebiete, Schilfgürtel, Brut- und Laichgebiete. Auch Brückenpfeiler stellen eine Gefahr dar. Die unter Wasser befindlichen Sockel sind nicht zu unterschätzende Hindernisse. Sie verändern die Strömungsverhältnisse (Sogwirkung). Gleiches gilt für Buhnenfelder, Häfen, Wehre, Schleusen, Industrieanlagen, Spundwände und Fahrrinnen der Schiffe. Umschwimmen Sie diese Bereiche weiträumig. Achten Sie beim Schwimmen sorgfältig auf Treibgut und Unterwasserhindernisse wie entsorgte Fahrräder.
In Flussabschnitten mit Gezeitenströmung verstärkt diese zum Teil die normale Flussströmung erheblich. Bei ersten Anzeichen von Erschöpfung sollten Sie sofort mit der Strömung und nie dagegen ans Ufer schwimmen. Sandbänke und Flachwasserbereiche sind im Falle der Erschöpfung wichtige Zufluchtsorte.
Grundsätzlich gilt: Schwimmen Sie nie alleine und bleiben Sie nicht zu lange im Wasser. Flusswasser und Baggerseen erwärmen sich nicht so stark, wie Wasser in flacheren Seen oder Bädern. Beachten Sie die Gefahr einer Unterkühlung. Bei Baggerseen stellen die hohen Abbruchkanten eine besondere Gefahr dar. Es kann schnell passieren, dass der weiche Sand an den Kanten nachgibt und in großen Massen in den Baggersee rutscht und dabei die Schwimmer unter sich begräbt.
Machen Sie keine Extratouren. Denken Sie daran: Wenn Sie alleine baden, kann Ihnen bei einem Unfall niemand helfen oder Hilfe holen.
Auch der Wort- und Bildverlag berichtet in der Apothekenumschau über die Gefahren an Badeseen und was als Retter zu beachten ist:
Im vergangenen Jahr ertranken laut DLRG in Deutschland 410 Menschen, besonders viele ältere Männer, die ihre Kräfte überschätzten.
Professor Peter Sefrin von der Arbeitsgemeinschaft der in Bayern tätigen Notärzte in Würzburg rät auch möglichen Helfern zur Vorsicht. "Wichtig ist, dass sich niemand selbst gefährdet", sagt er in der "Apotheken Umschau". Manchmal genüge es, dem Ertrinkenden vom Ufer aus einen Ring zuzuwerfen. Bevor der Retter aber zu ihm hinausschwimmt, solle er laut um Hilfe rufen und unter 112 den Notarzt anfordern. Erreicht man den Schwimmer in Not, soll man ihm nicht die Hand geben, sondern ein Hilfsmittel, etwa einen Stock, mit dem man ihn an Land schleppen kann. Auch wenn der Gerettete ansprechbar ist, solle er zur Sicherheit in ein Krankenhaus gebracht werden. Ist er bewusstlos, beginnt die Erste Hilfe mit einer Atemspende. "Zuerst zwei Atemstöße, dann 30-mal Druck auf das Brustbein", erklärt Sefrin.
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An heißen Sommertagen gibt es nichts Schöneres, als sich im Wasser abzukühlen. Gerade im Meer oder in Badeseen passieren aber immer wieder Unfälle. Wie man sich davor schützen kann, dazu Hans Haltmeier, Chefredakteur der "Apotheken Umschau":
"Die meisten Badeunfälle passieren ja aus Leichtsinn. Vor allem Männer überschätzen sich da häufig, vier von fünf Unfallopfern sind ja tatsächlich auch Männer. Gründe können Alkohol sein oder weil man in einem unbekannten Gewässer baden geht oder eben auch von einer Brücke ins Wasser hüpft."
Wer im See oder im Meer schwimmt, kann nicht auf die Hilfe eines Bademeisters hoffen. Deswegen sollte man seine Kräfte richtig einschätzen:
"Oft werden die Kräfte schon überschätzt. Schwimmen braucht ja eine gewisse Fitness. Wenn man dann mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen hat, zum Beispiel mit Kreislaufproblemen, kann es schnell mal gefährlich werden. Deshalb sollte man auch nicht alleine baden, sondern besser zu zweit oder zu dritt. Und im Meer sollte man sich natürlich möglichst in Küstennähe aufhalten."
Trotz aller Vorsicht passieren im wieder Unfälle. Dann ist schnelles und besonnenes Handeln gefragt:
"Das Erste ist immer, dass man laut um Hilfe ruft und andere auffordert, den Notarzt zu holen unter der Nummer 112. Ganz wichtig ist auch, sich nicht selbst zu gefährden. Also dem Schwimmer in Not nicht die Hand zu reichen, sondern ihm einen Rettungsring zuzuwerfen, wenn einer da ist. Oder zu versuchen, ihn mit einem Stock an Land zu ziehen."
Wer im Wasser die Kräfte verliert, leidet häufig an Unterkühlung. Deswegen sollte jeder, der einen Badeunfall hat, zur Beobachtung ins Krankenhaus, rät die "Apotheken Umschau". Wenn ein Schwimmer nach der Rettung nicht mehr atmet, sollten die Ersthelfer sofort mit der Beatmung beginnen und eine Herzmassage vornehmen. Ein beherztes Eingreifen kann oft das Schlimmste verhindern.
Quellen:
DLRG
Pressekontakt
Martin Janssen, Telefon: 05723-955441
Wort- und Bildverlag
Pressekontakt
Ruth Pirhalla, Telefon: 089-744 33 123
www.wortundbildverlag.de
www.apotheken-umschau.de