Gramschatzer geben den Erlös ihres Christbaummarktes weiter
Der Christbaummarkt in Gramschatz war ein großartiger Erfolg. Das ursprüngliche Geschäft mit den Weihnachtsbäumen ist zwar seit Jahren rückläufig. Aber aufgrund des Adventsbasars des Frauenbundes sowie der Einnahmen von Speisen, Getränken oder der Christmas-Bar konnte ein überragendes Spendenergebnis erzielt werden.
Bei einem Spendenabend im Sportheim wurden insgesamt 6000 Euro übergeben. Das ist der höchste Betrag, der beim Christbaummarkt jemals erzielt worden ist. Es war ein Wunsch der Gramschatzer Ortsvereine und Ortsverbände gewesen, das Spendenvolumen von bisher 95.061 Euro über die sechsstellige Schallsumme zu knacken. Das hat geklappt. Die 100.000-Euro-Zahl wurde übersprungen.
Insgesamt fünf Hilfsorganisationen plus die eigene Pfarrei wurden diesmal berücksichtigt. Das waren die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder Würzburg e.V. (2000 Euro), die Pfarrei St. Cyriakus Gramschatz (1000 Euro), das Malteser Kinderpalliativteam (750 Euro), die IG Niere Schweinfurt/Haßberge e.V. (750 Euro), die Harl.e.kin-Nachsorge (750 Euro) und die Klinikclowns Lachtränen Würzburg e.V. (750 Euro).
Vereinsringsprecher Stark erinnerte an die Anfänge im Jahr 2000. Damals übernahmen die Gramschatzer die Nachfolge der einstigen Events der Bundeswehr und der US-Army in Einsiedel. Im Gramschatzer Wald sei die Dorfgemeinschaft sehr wetterabhängig gewesen und auch die Infrastruktur war schwierig. Deshalb wurden als idealer Ort der Pfarrhof und die Pfarrscheune empfunden.
Der Christbaummarkt in Gramschatz entwickelte sich. Christbäume zu kaufen, das sei zwar nach wie vor ein Anreiz, aber der Trend entwickelte sich zum früheren Aufstellen und „Christbäume gibt es jetzt überall“. Das Rahmenprogramm mit dem Christkind, einer Engelschar, St. Nikolaus, der Blasmusik, den Kindergartenkinder und den Ständen machen es aus.
Bei der Spendenübergabe stellten sich Vertreterinnen der Spendenempfänger vor. Die Gramschatzer erfahren dadurch aus erster Hand, wofür ihre erwirtschafteten Gelder verwendet werden. Das gefiel auch Bürgermeister Bernhard Weidner bei seinen Grußworten. Mustergültig sei der Christbaummarkt in Gramschatz und „ein leuchtendes Beispiel an Bürgersinn“.
Der gesamte Erlös des Basars geht wieder an die Elterninitiative leukämie- und tumorkranker Kinder und damit an die Station Regenbogen. Heidrun Grauer erzähle von einer neu angemieteten Nachsorgewohnung, von Pädagoginnen für die Geschwisterkinder oder einer Sporttherapeutin, die krebskranken Kindern auf der Station bei deren Gleichgewicht, Koordination oder Muskelaufbau hilft.
Clownin Flora führte mit Seifenblasen und roten Nasen vor, wie sie und ihre Kolleginnen und Kollegen der Klinikclowns arbeiten. Flora heißt im wirklichen Leben Karin Laug. Sie berichtete von nötigen Fortbildungen, Clownsproben und Supervisionen und von ihren Erlebnissen in Krankenhäusern, in Seniorenheimen oder bei behinderten Menschen.
Hannelore Seitz von der Interessengemeinschaft Niere Schweinfurt/Haßberge lobte den „traumhaften Zusammenhalt“ der Gramschatzer. Ihr Verein kümmert sich um Menschen, die Nierenversagen haben oder vor einer Dialyse stehen sowie um deren Angehörige. Die Vorsorge ist ein wichtiges Thema. Mit der Spende soll ein Tagesausflug organisiert werden, damit die nierenkranken Menschen „nicht nur an ihre Krankheit denken“.
Sandra Kern und Toni Böhm kümmern sich bei der Harl.e.kin-Nachsorge um Familien mit frühgeborenen Kindern. Ihr Schwerpunkt ist die Nachsorge mit einem mobilen Dienst. Bei den Hausbesuchen helfen sie Familien, sich zu stabilisieren. Im Jahr 2022 hat Harl.e.kin 67 Familien betreut. Der Verein muss jedes Jahr über 8000 Euro an Eigenmitteln aufbringen.
Sonja Kneuer vom Malteser Kinderhospizteam ist in ganz Unterfranken für schwerkranke Kinder und Jugendliche im Einsatz. Sozialpädagogen wurden eingestellt, Musiktherapien entwickelt und Aromapflegen etabliert. Neu sei der Blick auf die Unterstützung der Eltern. Sie würden Menschen brauchen, die ihnen all ihre Fragen beantworten können.
Kirchenpfleger Claus Böhm bedankte sich sehr für die 1000 Euro, die in der Pfarrei dringend für die Orgelrenovierung sowie Sanierungsmaßnahmen an der Kirche oder am Pfarrhaus gebraucht würden. Außerdem müsse eine neue Lautsprecheranlage angeschafft werden.
„Es hat uns gut getan, dass wir uns wieder in Präsenz austauschen können und erfahren, was mit unseren Spendengeldern gemacht wird“, waren sich alle einig. Vereinsringsprecher Alfred Stark bedankte sich bei allen Helferinnen und Helfern des Gramschatzer Christbaummarktes 2022 und verwies auf die nächste Aktion am zweiten Adventswochenende dieses Jahres.
Text und Foto: Irene Konrad
Bei der Spendenübergabe in Gramschatz. Insgesamt wurden 6000 Euro gespendet. Von links: Luzia Stark, Sonja Kneuer, Toni Böhm, Sandra Kern, Vereinsringsprecher Alfred Stark, Dirk Wiesner, Berthold Stark, „Christkind“ Laura Grömling, Anton Hartl, Franz-Josef Wiesner, Claus Böhm. Hannelore Seitz, Christina Winkler, Bürgermeister Bernhard Weidner, „Flora“ Karin Laug und Heidrun Grauer.