Nur rund eine Stunde dauerte die Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Gramschatz. Trotzdem zeugten die Berichte von einem großen Engagement des Vereins und der aktiven Feuerwehr.
Neu in die Jugendfeuerwehr wurden Anika Pfanzer, Max Frötschner, Nils und Elias Rottmann, in die aktive Wehr Theresia Rottmann und Florian Beetz aufgenommen. Damit besteht die FF Gramschatz aus insgesamt 127 Mitgliedern, davon 13 Jugendliche, 42 Aktive, 4 Veteranen, 43 Passive und 25 beitragsfreie Senioren und Ehrenmitglieder.
Bericht des Kommandanten
Einen umfangreichen Bericht gab 1. Kommandant Dirk Wiesner. Er konnte von 22 Einsätzen im Jahr 2013 berichten. Alle Einsätze, auch tagsüber, konnten bewältigt werden. Neben einigen Verkehrsabsicherungen, Sturmeinsätzen und Ölspuren wurde die FF Gramschatz auch zu zwei schweren Verkehrsunfällen mit PKW bzw. Motorrad, zu zwei Bränden (Kaminbrand und PKW-Brand) und zu zwei kuriosen Kleintierrettungen gerufen. Hier mussten zum einen die Fische, die aufgrund von Hochwasser und einer Unachtsamkeit aus dem Gramschatzer See über den Dürrbach in den Ochsengrund getrieben wurden, aufgefischt werden, zum anderen sollte ein Igel aus einem Müllcontainer am Waldhaus Einsiedel befreit werden.
Verschiedene Mitglieder der Gramschatzer Feuerwehr nahmen an den von der Kreisbrandinspektion angebotenen Ausbildungsmöglichkeiten teil, und besuchten einen Schulungsabend zum Verwaltungsprogramm „MP Feuer", den Truppführer-Lehrgang, ein Fahrsicherheitstraining auf dem Flugplatz Giebelstadt und das Jugendwart-Seminar des Landkreises.
Einmal monatlich traf man sich zu einer örtlichen Übung. Hier waren die Löschwasserentnahme am offenen Gewässer, Gerätekunde und in Zusammenarbeit mit der FF Rimpar die große technische Hilfe mit Spreizer und Schere die Schwerpunktthemen.
Auch im Jahr 2014 wird die Ausbildung und Übungstätigkeit in gleicher Weise fortgeführt.
Die Besprechungen mit dem Führungsteam und der Vorstandschaft drehten sich im Wesentlichen um den Gerätehausbau, sowie um die Fahrzeugbeschaffungen des Mannschaftswagens und die Ausschreibung und Auswertung des TSF-W.
Gerätehausbau, TSF-W und MTW
In einem kurzen Überblick über die vergangenen Bauabschnitte des Gerätehaus-Baus konnte man erfahren, dass neben den Arbeiten der beteiligten Firmen, sich die Helfer der Freiw. Feuerwehr Gramschatz mit rund 1000 Arbeitstunden beim Bau der Gabionen, der Pflasterung des Hofes, der Konstruktion der Decke und Bodens eingebracht haben.
Als Ersatz für das 30 Jahre alte Tragkraftspritzenfahrzeug, wurde in Zusammenarbeit mit der Stadt Bad Kissingen und dem Markt Burkardroth, unter Federführung von Stadtbrandinspektor Harald Albert von der FF Bad Kissingen eine Sammelausschreibung über vier Tragkraftspritzenfahrzeuge mit Wasser (TSF-W) ausgearbeitet und durchgeführt. Nach der Auswertung der eingegangenen Angebote konnte durch den Marktgemeinderat Rimpar der Auftrag für das Fahrgestell (7,49 t) an MAN und für den Aufbau und die Beladung an Ziegler Feuerwehr-Technik vergeben werden. Die Auslieferung ist für das 3. bis 4. Quartal 2014 vorgesehen.
Unmittelbar vor der Versammlung konnte der durch Spenden finanzierte Mannschaftswagen durch Pater Edmund Popp gesegnet und in Dienst gestellt werden. (Siehe separater Bericht) Dafür wurden rund 5930 € an Spenden aufgewendet.
Für 2014 steht die Vollendung und Ausstattung des neuen Feuerwehrhauses an, außerdem sollen die Funkgeräte für die Einführung des Digitalfunks beschafft, sowie die vorhandene Schutzkleidung weiter ergänzt werden.
Abschließend bezeichnete 1. Kommandant Dirk Wiesner das Jahr 2013 als außerordentlich erfolgreich für die FF Gramschatz, der Bau des Gerätehauses entspricht den Bedürfnissen und Erfordernissen der Gramschatzer Feuerwehr, die TSF-W Ausschreibung und Auswertung konnte in harmonischer Zusammenarbeit durch SBI Harald Albert durchgeführt werden. Die Zusammenarbeit in der Feuerwehr- und Vereinsführung war wieder sehr gut und hat viel Spaß gemacht.
Engagierte Jugendwarte
Die Jugendwarte Karl Frötschner und Fabian Böhm betreuen mit den vier Neuzugängen derzeit 13 Jugendliche. Im Jahr 2013 haben sie sich 24mal getroffen, um sich auf den Feuerwehrdienst vorzubereiten. Intensive Gerätekunde, die Wasserentnahme am offenen Gewässer, Knoten und Stiche und die Vorbereitung auf den Wissenstest mit dem Thema „Verhalten bei Notfällen" prägten das Ausbildungsjahr. Für den Maibaum wurden wieder die Fähnchen gebunden, an der Müllsammlung „Putzmunter" des Team Orange teilgenommen, die Christbäume eingesammelt und am Landkreiszeltlager teilgenommen.
Bericht des 1. Vorsitzenden
Roland Kömm berichtete von seinem ersten Jahr als Vorsitzender. Das Jahr war auch für den Feuerwehrverein geprägt vom Bau des Feuerwehrhauses. Aber auch darüber hinaus zeigte sich ein reges Vereinsleben. Die Jubiläumsfeste in Dipbach, Rimpar und Güntersleben wurden besucht, die Maibaumaufstellung gefeiert. Beim Fischerfest des Vereinsring hatte die Feuerwehr wieder den Grillstand und die Vorbereitung von „See in Flammen" und das Fischerstechen übernommen. Beim Christbaummarkt wurde wieder die Parkregelung durchgeführt und das Kassenpersonal organisiert. Wichtig waren auch die regelmäßigen Treffen des Vereinsring, die Organisation der Fahnenabordnungen bei Festen und kirchlichen Anlässen und der Ehrendienst bei Beerdigungen.
Der Mithilfe der Feuerwehr am Fischerfest des Vereinsrings 2014 wurde bei einer Enthaltung, trotz geänderter rechtlicher Rahmenbedingungen zugestimmt. Der Maibaum wird wieder aufgestellt und der Christbaummarkt wird auch wieder unterstützt. Höhepunkte im Jahr 2014 werden die Einweihung des neuen Feuerwehrhauses und des neuen Einsatzfahrzeugs TSF-W sein. Evtl. soll wieder ein Vereinsausflug organisiert werden.
Grußwort des Bürgermeisters
Bürgermeister Burkard Losert grüßte die anwesenden Mitglieder, Kreisfeuerwehrführung, sowie die Kommandanten und Abordnungen der Feuerwehren aus Rimpar, Maidbronn und Retzstadt. Er freute sich, dass vor der Versammlung der Mannschaftswagen in Dienst gestellt werden konnte. Er betonte, dass die Gemeinde als Pflichtaufgabe zum Unterhalt der Feuerwehren verpflichtet sei. Diese Aufgabe, sei keine „lästige Pflicht" zur Gewährung der Ausrüstung, sondern selbstverständlich. Mit dem MTW konnte ein erster Schritt zur „Runderneuerung" der Feuerwehr Gramschatz gesetzt werden. Durch den „Glücksfall" des VW-Busses war die Bereitschaft den Unterhalt des MTW zu übernehmen eine einfache Entscheidung. Er würdigte die Leistungen der Feuerwehr und der Sponsoren für das Fahrzeug und sprach ihnen Dank und Anerkennung aus. Der Freiwilligendienst in der Gemeinschaft rund um die Uhr sei nicht selbstverständlich. Losert bedankte sich bei allen, die diese „Arbeit für unsere Gemeinschaft" leisten. Er wünschte viel Glück mit diesem Fahrzeug und unversehrten, glücklichen Rückweg von den Einsätzen. Feuerwehr sei nicht nur „Dienst für Sicherheit" sondern auch „Dienst an der Gemeinschaft". Er dankte für die Einsatzbereitschaft, und die Bewältigung der Tageseinsätze.
Besonders hob er die Wichtigkeit des Bauteams für das Feuerwehrhaus mit Dirk Wiesner, Elmar Rottmann, Armin Pfanzer, Adel und Martin Winkler hervor, die sich ordentlich ins Zeug gelegt haben und damit die Gemeinde stark entlasten würden. 1000 Arbeitsstunden seien harte Arbeit über Monate, dies schweiße zusammen und bilde die Basis für gute Zusammenarbeit. Er lobte die gute Jugendarbeit als Zukunft der Feuerwehr mit ordentlichem Potenzial für eine erfolgreiche Zukunft.
Er überbrachte die Grüße des Gemeinderates, der Gemeinde, dankte abschließend für die geleistete Arbeit und wünschte viel Glück für die nächste Zeit, unfallfreie Arbeit und alles Gute für das kommende Jahr.
Infos aus der Kreisbrandinspektion
Neues aus der Kreisfeuerwehrführung berichtete Kreisbrandinspektor (KBI) Michael Reitzenstein. Er bedankte sich für die Einladung zu Weihe des Mannschaftswagens und der Versammlung und überbrachte die Grüße der Feuerwehrführung und des Kreisbrandrates. Er sprach der Feuerwehr Gramschatz Anerkennung für ein spannendes, erfolgreiches Jahr aus. Die Arbeit, die für das Feuerwehrhaus und das Fahrzeug geleistet wurde, sei das was Feuerwehr auszeichnet. Erfolg durch die Gemeinschaft der Feuerwehrleute, für die Sicherheit der Bevölkerung. Er lobte die große Motivation innerhalb der FF Gramschatz und brachte seine Hoffnung zum Ausdruck, dass diese Motivation auch auf andere Feuerwehren in seinem Inspektionsbereich überspringe.
Auch in der Inspektion Nord-Ost war das Jahr 2013 ein ereignisreiches Jahr mit über 2000 Einsätzen und damit einsatzreichster Abschnitt des Landkreises Würzburg.
Die Einführung des Digitalfunks stehe unmittelbar bevor, das Netz stehe, der Probebetrieb beginne im Februar. Durch Bürokratie und Formalismus konnten die dringend nötigen Digitalfunkgeräte noch nicht beschafft werden. Der Bezirksfeuerwehrverband Unterfranken führte im Juli 2013 eine gemeinsame Ausschreibung für rund 8000 Geräte mit einem Kostenvolumen von ca. 6 Millionen Euro durch. Durch Einspruch und anschl. Klage der Hersteller konnte noch kein Auftrag erteilt werden. Die Sache liegt nun beim OLG München, diese Entscheidung des Gerichtes muss abgewartet werden.
Seit dem 1. Dezember 2013 wurde die Alarmierung durch die integrierte Leitstelle Würzburg auf die Alarmierung nach Einsatzmitteln umgestellt. Nach einem holprigen Start läuft diese Alarmierung mittlerweile rund. Kleinere Fehler werden in den nächsten Wochen noch behoben.
Reitzenstein machte Werbung für die angebotenen Lehrgänge und Fortbildungen, bedankte sich bei 1. Kdt. Dirk Wiesner für die Mitübernahme der Öffentlichkeitsarbeit im Inspektionsbereich und wünschte, dass die Motivation erhalten bliebe und es erfolgreich für die Feuerwehr Gramchatz weitergehe.