2022 02 bussgeldkatalogNicht jedem Autofahrer ist eine Rettungskarte bereits ein geläufiger Begriff – und das, obwohl hinter diesem meist kleinen Papierstück eine so große Bedeutung steckt. Jährlich könnten zahlreiche Todesfälle verhindert werden, wenn Rettungskräfte an passender Stelle im Auto eine Rettungskarte finden würden. Auf diese Weise könnten sie innerhalb kürzester Zeit herausfinden, wo wichtige Leitungen am Auto verlaufen oder wie das Fahrzeug im Ernstfall aufgeschnitten werden kann.

Was ist die Rettungskarte?

Eine Rettungskarte ist in der Regel ein DIN-A4-Blatt, welches Autofahrer zuvor händisch ausgedruckt haben. Dieses Blatt wird gefaltet und im Auto gelagert. Dort liegt es und ist für den Ernstfall einsatzbereit – eine weitere Aufgabe gibt es für den einfachen Zettel nicht. Die Rettungskarte selbst beinhaltet zahlreiche wichtige Details zu speziell diesem Fahrzeug:

  • Wo liegen Tank und Treibstoffleitungen?
  • Wo ist die Karosserie verstärkt?
  • Wie viele und wo sitzen Airbags?
  • Wo sitzt die Batterie?

Das und weitere Details sind auf der Rettungskarte vermerkt, die sich an das jeweilige Fahrzeugmodell anpasst.

Woher kommt die Rettungskarte?

Die Idee hinter der Rettungskarte liegt schon einige Jahre zurück. Der Verband der Automobilindustrie sowie die Vereinigung zur Förderung des Deutschen Brandschutzes haben das Konzept im Jahr 2009 entwickelt. Mehr zur Rettungskarte auf www.bussgeldkatalog.net/rettungskarte

Warum ist die Rettungskarte wichtig?

Wenn es um lebensrettende Maßnahmen geht, dann gibt es eine sogenannte „Goldene Stunde“. Wenn schwer verletzte Menschen innerhalb der ersten Stunde nach dem Unfall ins Krankenhaus eingeliefert werden können, erhöhen sich auf diese Weise ihre Überlebenschancen maßgeblich.

Leider zeigt die Statistik ein trauriges Bild, denn oft können Unfallopfer nicht rechtzeitig innerhalb der besagten goldenen Stunde eingeliefert werden. Der Grund ist oftmals das Fahrzeug selbst. Nach einem Autounfall sind Einsatzkräfte oftmals lange damit beschäftigt, Insassen zu befreien.

Durch eine Rettungskarte wüssten Einsatzkräfte sofort, wo sich wichtige Bauteile des Fahrzeugs befinden. Sie wüssten, wo Sie die Schere zum Aufschneiden des Wagens ansetzen müssen und sie wüssten auch, wo sie bewusst nicht ansetzen dürfen. Das ist vor allem im Hinblick auf Elektroautos ein sehr wichtiger Punkt. Unwissen kostet Zeit, weshalb eine einfache Rettungskarte grob gesagt die Überlebenschancen von Opfern eines Autounfalls erhöhen kann.

Wo ist eine Rettungskarte zu finden?

Wenn Autofahrer eine Rettungskarte in Form eines Ausdrucks besitzen, sollten sie das Papier nicht irgendwo im Fahrzeug verstauen. Im Handschuhfach verkramt würde es den Rettungskräften nichts nützen. Es gibt daher eine allgemeine Empfehlung, wo die Rettungskarte in jedem Fahrzeug zu verstauen ist.

Fahrer sollten das Papier hinter die Sonnenblende des Fahrerplatzes klemmen. Dort stört das Papier in der Regel nicht, verrutscht auch beim Unfall nicht so leicht und Einsatzkräfte können dort zuerst nachsehen. Außerdem gelangen sie auch von außen leicht an diesen Ort, weshalb er einheitlich als Empfehlung ausgesprochen wurde.

Welche Formate von Rettungskarten gibt es?

Das Standard-Format einer Rettungskarte ist Papier. Fahrzeugbesitzer erhalten das Dokument vom jeweiligen Hersteller, teilweise auch von anderen Anlaufstellen. In aller Regel können Fahrer das Dokument kostenlos für ihr Modell herunterladen. Anschließend muss es jedoch eigenständig ausgedruckt werden. Wer keinen Drucker besitzt, kann aber in vielen größeren Städten noch immer auf Druckgeschäfte zurückgreifen oder einen Bekannten bitten, den Ausdruck zu übernehmen.

Abgesehen von der Papierform gibt es auch digitale Varianten. In diesem Fall handelt es sich meist um einen Aufkleber, der eine Webseite oder einen Scan zeigt. Alternativ soll es künftig auch Systeme geben, bei dem Einsatzkräfte die Kennzeichen für eine Rettungskarte auslesen können.

All diese digitalen Varianten haben jedoch einen großen Nachteil: Sie kosten im Ernstfall weitere Zeit. Ein Griff hinter die Sonnenblende ist schnell erledigt und wenn sich dort eine Rettungskarte in Papierform befindet, sind auch die notwendigen Informationen innerhalb weniger Minuten gefunden. Bei der digitalen Variante müssen Einsatzkräfte erstens ihr Smartphone bereit halten. Sie brauchen außerdem den nötigen Internetempfang, der noch dazu schnell genug sein muss, um die Daten auf der Webseite anzuzeigen. Hier können wertvolle Minuten verstreichen.

Auch bei der Kennzeichen-Variante gibt es Nachteile, denn gerade durch Autounfälle könnte sich das Kennzeichen stark verformen. Auch das kann Minuten kosten, um das Kennzeichen zu entziffern und auch hier erst wieder die Daten manuell anzufordern.

Die Papiervariante ist alles in allem die noch immer schnellste und beste Variante. Zur Verdeutlichung, dass im Fahrzeuginneren hinter der Fahrerblende eine Rettungskarte liegt, kann passend dazu ein Aufkleber auf dem Fahrzeug geklebt sein.


Gastartikel

verantwortlich:

Michael Prokoph
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

2022 02 verlag rechtsjournalismus

Internet: www.bussgeldkatalog.org
E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Telefon: 030 56 79 48 97


Suchen